deutscher Jurist und Politiker (Baden-Württemberg); CDU; Ministerpräsident 1966-1978 (Vorwürfe wegen s. Tätigkeit als Marinerichter am Ende des Zweiten Weltkrieges führten zu s. Rücktritt); Innenminister 1960-1966; Landesvorsitzender der CDU 1971-1979; stellv. Bundesvorsitzender der CDU 1973-1979
* 15. September 1913 Mannheim
† 1. April 2007 Freiburg
Herkunft
Hans Karl Filbinger, kath., wurde 1913 in Mannheim als Sohn eines Bankangestellten geboren. Sein Vater Johannes stammte aus der Oberpfalz, seine Mutter Luise aus dem badischen Sasbach, wo die Großeltern einen Hof hatten. Bei ihnen verbrachte F. auch einen Großteil seiner Kindheit und Jugend. 1968 wurde er von der Gemeinde Sasbach zum Ehrenbürger ernannt.
Ausbildung
Nach dem Abitur 1933 in Mannheim studierte F. Jura und Volkswirtschaft an den Universitäten Freiburg (u. a. bei Walter Eucken), München und Paris. Mit der Dissertation "Die Schranken der Mehrheitsherrschaft im Aktien- und Konzernrecht" promovierte er 1939 zum Dr. jur. Im Anschluss an das Studium arbeitete er an der Freiburger Universität als Assistent und später als Lehrbeauftragter. 1938/1939 hielt sich F. als Referendar in Paris auf. 1940 folgte die Große Juristische Staatsprüfung.
Wirken
Obwohl katholisch geprägt und schon als Schüler beim Bund Neudeutschland (ND) engagiert, der der katholischen Zentrumspartei nahestand, war er nach Hitlers Machtergreifung 1933-1936 Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB) und ...